Als
"ein Maler der glühenden Farben" gilt Julian Klein von Diepold.
Er wurde 1868 in Düsseldorf geboren, wo sein Vater Porträt-
und Historienma-ler war. Seit 1886 besuchte er für zwei Jahre
die Düsseldorfer Kunstakademie, 1889 ging er nach Antwerpen.
Er unternahm Reisen nach Brüssel, beschäftigte sich mit den
Werken von Rubens, van Weyden, van Dyck und van Gogh, dann nach
Paris, wo er Millet, Courbet und Corot begegnete. 1893 reiste
er nach Florenz, heiratete 1896 und zog nach Rom. Weitere Stationen
folgten, wo er Landschaften ebenso wie Porträts malte. Vor dem
Ersten Weltkrieg ließ er sich in Berlin nieder und wollte 1919
nach Flandern übersiedeln. Eine Be-gegnung mit dem früheren
Oberbürgermeister der Stadt Emden, Leo Fürbringer, entschied
über sein weiteres Schicksal. Klein von Diepold entdeckte Ostfriesland
und beschloß zu bleiben. "Ich fand Flandern wieder, und so schloß
sich der Ring meiner Lebenswanderung", schreibt er. |
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Er
empfand Ostfriesland als seine Heimat, heiratete in zweiter
Ehe die gebürtige Ostfriesin Margarethe Iderhoff und ließ sich
auf Norderney nieder, behielt aber sein Atelier in Berlin. Es
fiel im Zweiten Weltkrieg den Bomben zum Opfer, zerstört wurden
dabei auch zahlreiche Werke. Neben Gemälden in Öl entstanden
Aquarelle, z.B. Dünen-landschaften auf Norderney, Porträts und
Landschaftsstudien in Kreide, Kohle, Rötel, Pastell, Lithographien
sowie Radierungen. Klein von Diepold beherrschte die Maltechnik
in Öl perfekt, mit breitem Pinselstrich, öfter noch mit dem
Spachtel oder direkt aus der Tube trug er die Farbe auf. In
seiner Landschaftsdarstellung, eher impressio-nistisch, trägt
seine Malweise expressive Züge. Am 22. November 1947 starb Julian
Klein von Diepold auf Norder-ney. |