Poppe Folkerts
wurde als Sohn des Norderneyer Bauunternehmers F.J. Folkerts geboren und erlernte zunächst das Malerhandwerk. Bereits in diesen frühen Jahren entdeckte er seine Liebe zur Kunst und fertigte erste Seestücke an. Seine Bilder beeindruckten, seine Bewerbung um Aufnahme in die Malklasse an der Berliner Akademie wurde aber zunächst abgelehnt. 1897 wurde Folkerts Schüler von Professor Saltzmann in Berlin. Der Verkauf einzelner Bilder ermöglichte ihm das Studium. Studienreisen auf dem Schulschiff "Nixe" und der "Charlotte" führten Folkerts nach Lettland, St. Petersburg, England und in das Mittelmeer. Zahlreiche Bilder entstanden während dieser Reisen, die große Anerkennung fanden. 1902 wurde Folkerts Schüler von Prof. Kallmorgen, Lehrer der Landschaftsklasse an der Berliner Hochschule für bildende Kunst. 1903 ging er an die Akademie nach Königsberg. Nach einem längeren Aufenthalt auf Norderney fuhr er 1909 nach Paris, besuchte die Akademie Julian und studierte die großen Impressionisten Manet, Monet, Corot und Millet. Er kehrte nach Norderney zurück, verbrachte einige Zeit in Westeraccumersiel, wo er seiner künftigen Frau, Frida Wilken, begegnete. In Accumersiel entstanden einige seiner schönsten Bilder. Im Herbst 1912 ließ er am Weststrand der Insel seinen Malerturm mit Atelier bauen. Der ostfriesische Dichter Berend de Vries schrieb dazu: "Von Skagen bis Dünkirchen gibt es vielleicht kein zweites dieser Art.   Man sieht die Nordsee und das Wattenmeer in ewigem Wechsel von steilstürzendem Licht und schweren Schatten wandernder Wolken." Nach Kriegsende 1918 war Folkerts freischaffender Künstler, kreuzte mit seinem Boot "Senta" durch die ostfriesische Inselwelt und entlang der Küste, gewann neue Eindrücke und hielt sie mit Pinsel und Farbe fest wie an der Küste wohl keiner vor ihm. Studien von zarter Schönheit, leuchtende Morgen- und Abendstimmungen, die Schwermut eines grauen Tages und die Lichtfülle über friesischen Dörfern. Mittelpunkt seines Schaffens blieb aber das Meer, das er nicht nur als Maler beobachtete, sondern auch als leidenschaftlicher Segler. Verschiedene Bilder sind dadurch bemerkenswert, daß die Motive nur vom Wasser aus entdeckt werden können. Seine Sujets sind vielfältig. Neben Landschaften sind es Häfen, Schiffe, Rettungsmannschaften, Strandungen, aber auch Menschen der Küste, Seeleute, die eigene Familie. Für die Gemeinde überarbeitete er den Entwurf für das Stadtwappen und die Stadtfahne. Am Silvestermorgen 1949 verstarb Poppe Folkerts in seinem Haus auf Norderney. Seinem Wunsche nach, wurde er auf See bestattet. Sein großes Können blieb weit über die Grenzen seiner Heimat hinaus bekannt. In zahlreichen Galerien auf dem Festland werden Bilder von Poppe Folkerts gezeigt. Auf der Insel befinden sich Bilder im Rathaus sowie im Kurhaus, verschiedene Werke befinden sich auch in Privatbesitz. Der Nachlaß des Künstlers wird von der Familie Folkerts/Moroni auf Norderney verwahrt.