Bahnhof
"Stelldichein"
Haltestation der ehemaligen Marinebahn der Seefestung Norderney,
erbaut 1917. Überrest des ehemaligen Schirrhofgeländes. Die
Marinebahn diente zum Bau und zur Versorgung der Geschützstellungen
in den Dünen. Die Haltestation am KarlRieger-Weg/Ecke Birkenweg
wurde 1917 restauriert und das Umfeld neu gestaltet.
Georgshöhe
Benannt
nach König Georg V. von Hannover. Hohe Düne am Nordstrand,
vor dem ehemaligen Herrenbadestrand mit Aussichtsplattform.
Ehemals Sturmsignalstation für die Schiffahrt, während des
Zweiten Weltkrieges Marinesignalstelle. 1947 Wetterwarte,
die 1981 durch einen Neubau östlich der Georgshöhe ersetzt
wurde. In der Düne befindet sich der bis zum Bau des Wasserturms
(1929) genutzte Druckbehälter (1889 erbaut) der Wasserversorgung
Kap
Seezeichen.
1849 zunächst als pyramidenförmiges, 12 m hohes Balkengerüst
errichtet. 1870 abgerissen und durch einen steinernen Bau
ersetzt. 1930 in gleicher Form neu errichtet. Das Kap diente
der Küstenschiffahrt als Erkennungmerkmal der Insel Norderney.
Kapen wurden auch auf Borkum und Langeoog errichtet. Das Norderneyer
Kap ist Wahrzeichen der Insel und Symbol des Stadtwappens.
Kurhaus
Auf
Empfehlung des Seebadgründers, Medizinalrat Dr. Friedrich
Wilhelm von Halem (1762-1835), im Jahre 1799 Bau eines ersten
hölzernen, strohdedeckten Kurhauses (Conversationshaus) mit
kleinem Saal und einer Billardstube. 1822 Bau eines massiven
Kurhauses, vor 1850 wiederholt erweitert. 1837 Vorbau von
Rundbogenarkaden. 1856 östlicher Anbau und Turm. Wohnung des
Königlichen Badekommissars und Sitz der Kgl. Bade-Verwaltung.
Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens auf der Insel. Kurhotel
Das "Große Logierhaus", auch "Palais" genannt. 1837 zur Unterbringung
"fürstlicher Personen in passender Weise" errichtet. Diente
dem hannoverschen Königshaus von 1837 bis 1865 als Sommerresidenz.
Im August 1865 wohnte hier Kronprinz Friedrich Wilhelm von
Preußen - der spätere deutsche Kaiser Friedrich III. 1904
wurde in diesem Haus der letzte deutsch-russische Handelsvertrag
vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges unterzeichnet. Gedenktafel
in der Hotelhalle: "In diesem Zimmer wurde im Juli 1904 zwischen
dem Deutschen Reichs-kanzler Grafen Bernhard von Bülow und
dem Präsidenten des Russischen Minister-Kommitees, Sergius
von Witte, der deutsch-russische Handelsvertrag vereinbart."
Kurtheater
Kurmusik
und Schauspiel haben im Seebad Norderney eine lange Tradition.
Die Aufführungen fanden anfänglich im Kgl. Conversationshaus
statt. 1893/94 ließ der Besitzer des Hotels "Deutsches Haus",
Gustav Weidemann, ein Privattheater errichten. Erbaut im Stil
eines kleinen Residenztheaters nach dem Vorbild des Opernhauses
in Hannover. Eröffnet am 1. Juli 1894. Seit den 20er Jahren
dient das Kurtheater auch als Kino.
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Marienhöhe
Hohe
Düne mit Cafè am Damen-pfad. Benannt nach Königin Marie von
Hannover. Durch sie wurde die Düne zum "heiligen Berg" der
Heine-Verehrung, welcher der Überlieferung nach an diesem
Platz sein "Lied am Meer" geschrieben haben soll. Richtig
ist, daß Heine das Lied bereits vor seinem ersten Norderney-
Aufenthalt geschrieben hat, angeregt durch eine Badereise
nach Cuxhaven. Heine zu Ehren ließ Marie von Hannover auf
der Kuppe der hohen Düne einen kleinen Holzpavillon errichten.
Es zog sie immer wieder an diesen Ort der schönen Aussicht
und des Gedenkens an Heine. Auf der "Marienhöhe" fanden kleinere
Feste, Kaffeestunden und Picknicks statt, wodurch die "Kaffeekultur"
auf der "Marienhöhe" begründet wurde. 1868 wurde unterhalb
der "Marienhöhe" ein gleichnamiges Cafè erbaut, wobei je nach
Wunsch auch im Pavillon auf der Düne serviert wurde. 1920
pachtete der Küchen- und Konditormeister Ernst Radtke die
"Marienhöhe" und ließ 1923 den hölzernen Pavillon durch einen
massiven Bau ersetzen. Mühle Auf Norderney befindet sich die
einzige Windmühle der ostfriesischen Inseln. Sie wurde von
Ihbe Lammers Hellmers 1862 errichtet. Er gab ihr den Namen
"Selden Rüst", was "selten Ruhe" bedeutet. 1895 wurde die
Mühle von der Familie Fleetjer erworben. Vom Typ ein Galerieholländer,
war sie mit einem Weizen-, Roggen- und Pelde (Graupen-) gang
ausgestattet. Bei gutem Wind der Stärke 5-6, aus östlicher
oder südlicher Richtung kommend, konnten etwa 5 t Getreide
am Tag verarbeitet werden. Das letzte Korn wurde in der Mühle
1962 gemahlen.
Leuchtturm
Nach
zweijähriger Bauzeit im August 1874 fertiggestellt. Beschreibung:
"Norderney, auf dem nördlichen Ende der großen Düne, südöstlich
der sogenannten weißen Dünen. Ein weißes Funkelfeuer mit Blinken
von 10 zu 10 Sekunden, den ganzen Horizont beleuchtend. Resnel'scher
Linsenapparat I. Ordnung, 24-teilig, Brenner Nr. 5 mit 5 Dochten.
Mineralöl, Verbrennung 1150 g/ Std., 4 500 kg pro Jahr. Feuerhöhe
59,6 m, Höhe des Leuchtfeuer-gebäudes 53,75 m über Erdbo-den
... Es sind 3 Wärter vorhanden. In dem Wärterhaus neben dem
Leuchtturm wird eine Telegrafenstation eingerichtet werden."
Die leuchtfeuertechnische Einrichtung, von der Firma Sautter,
Lemonier & Cie. (Paris) geliefert, besteht aus einer Leuchte
mit Lichtquelle und dem Tisch mit Drehwerk und An-trieb. Die
Optik: Drehlinsenleuchte mit 24 Linsenfeldern. Sie wiegt 3,5
t und besteht aus 1 018 Prismen und 24 Linsen. Geliefert als
Reparationszahlung im Zusammenhang mit dem Deutsch-französischen
Krieg 1870/71. 1930 elektrifiziert. 1976 wurde die Kennung
auf Blitzfeuer umgestellt
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